Ich durfte am vergangenen Wochenende dem „THE CAMP Athletic Event V“ bei Köln beiwohnen – und dabei Wissen mitnehmen, neue Kontakte knüpfen und bestehende vertiefen, sowie neue Dinge ausprobieren. Auch an dieser Stelle vielen herzlichen Dank an die Organisatoren Patrick und Patricia, sowie allen Helfern, die eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt und hinter den Kulissen hart geschuftet haben!
Was genau da so passiert ist, erfährst du im heutigen Blogpost. Denn eines ist sicher: Das CAMP geht in die nächste Runde. Die Teilnahme steht jedem offen, du musst kein Trainer oder Blogger sein. Sportbegeistert und offen für Neues? Dann ist das CAMP auch was für dich! Wenn dir Bilder mehr sagen als tausend Worte: Am Ende des Posts haben wir eine Galerie mit visuellen Eindrücken für dich 😉
Die Qual der Wahl
Wie läuft so ein CAMP ab? Also: An zwei Tagen gibt es jeweils drei Einheiten vor und drei Einheiten nach der Mittagspause. Hm. Klingt noch nicht so spannend? Dann gib dir das: Während jeder Zeiteinheit gibt es vier verschiedene Wahlmöglichkeiten: Drei verschiedene Trainingseinheiten und ein Vortrag. In den Trainingseinheiten finden teilweise richtige Workouts statt, teilweise aber auch Technikworkshops für verschiedene Fähigkeitslevel. Abgedeckt wird dabei alles mögliche: Von Reißen mit der Langhantel (Snatch) oder Crossfit WODs, über Strongman Modalitäten wie Log Press und schwere Carries, hin zu Bodyweight oder Kettlebell Training. So viel wie 36 verschiedene Trainingsslots eben erlauben. Auch in den Vorträgen werden verschiedenste Themenbereiche abgedeckt. Zwischendrin gibt es dann noch diverse Aussteller von Trainingsequipment, frische Smoothies, Paleo Riegel…
Nachteil dieses Konzepts ist teilweise ganz klar die Qual der Wahl, denn oft sind unter den vier Wahlmöglichkeiten gleich mehrere Dinge, die einen stark interessieren würden.
Erwähnenswert ist auch der Aufwand, der hinter den Kulissen betrieben wird. Damit auch jeder Teilnehmer seinen Trainingsreiz bekommt, ist das Orga Team u.a. damit befasst, ungefähr Megatonnen an Gewichten und jede Menge Equipment auffahren zu lassen (Partner war dieses mal SUPRFIT, die ich auch aus eigener Erfahrung empfehlen kann). Als Teilnehmer bekommt man allerdings kaum etwas davon mit, weil alles reibungslos funktionierte – so soll es sein!
Ablauf (m)eines CAMP Besuchs
Am Samstag kam ich selbst mit dem ÖPNV sehr entspannt von meiner Unterkunft im Kölner Zentrum bis vor die Tore von Just Fit 4 in Rösrath, etwas außerhalb von Köln.
Es ging direkt los mit einem Vortrag zum Thema „Functional Training als Businessmodell für Studios“. Dort konnte ich zwar ein paar Anregungen mitnehmen. Nichtsdestotrotz entstand, zumindest bei mir, ein wenig der Eindruck, dass hierbei vor allem das „Business Model“ des Vortragenden im Fokus stand – und nicht konsequent der Mehrwert für die Teilnehmer. Am Ende fehlte mir hier eigtl. nur der Hinweis „Dieser Vortrag wurde durch Product Placement unterstützt“.
Danach zeigte sich erstmal, dass ich CAMP-technisch noch sehr grün hinter den Ohren war. Denn ich hatte mich, typisch, in der Pause festgesabbelt und kam dann ganz gechillt auf den letzten Drücker zum TRX Workout. Doch wer zuerst kommt, trainiert zuerst. Faires System. Also schnell umdisponiert und zurück in den Seminarraum, wo Patrick Meinart (Release Fitness) einen Vortrag zum Thema Schultermobilität und -rehabilitation hielt. Wie von Patrick gewohnt, war der Vortrag vollgepackt mit nützlichen Informationen. Besonders Trainer und andere „Fitness/Health Professionals“ wissen die gleichzeitige Vermittlung einschlägigen anatomischen Wissens und handfester Do’s & Don’ts zu schätzen.
Nach einem erneut ausgedehnten Klönschnack in der Pause fand ich mich zurück im Seminarraum. Diesmal zu einem Vortrag zum Thema „Artgerechte Ernährung“ von Peter Hinojal. Man merkte direkt, einen sehr geübten Referenten vor sich zu haben, der seine Botschaft sehr humorvoll vermittelte. Neben den regelmäßigen Lachern kamen vor allem die bodenständigen Praxisanweisungen gut bei den Teilnehmern an. Sehr gut: Es wurde auch auf das Problem der Gewohnheitsbildung eingegangen – was beim Thema Ernährung leider immer noch viel zu selten getan wird. Auch wenn mir persönlich nicht jedes Detail passte – so wunderte ich mich bspw. über Peters eigene Version der Ernährungspyramide – war es definitiv ein Vortrag, der viele gute Anregungen lieferte.
Es folgte die Mittagspause mit einer ausgewogenen Mischung aus Protein, Gemüse und Carbs – ganz klar rede ich von BURGERN 😉 Somit war auch klar, dass nach der Pause endlich mal Sport sein musste.
In einer sehr spaßigen Praxiseinheit gab Anett von der Weppen („Wonder Weapon“), ehemals Deutschlands stärkste Frau, eine Einführung in die Log Press. Durch den Umfang der Logs sind hier beim Umsetzen und Ausstoßen technisch doch einige besondere Kniffe nötig, egal ob man die Bewegungen mit der Langhantel beherrscht. Langhanteln bekamen die Teilnehmer dann auch nochmal in die Hand, als Anett hiermit die Technik für das Umsetzen und Stoßen mit der Starrachse (Apollon’s Axle) vermittelte. Anett bringt einen großen Schatz an Wissen und Wettkampferfahrung mit, nimmt sich selber aber nicht zu ernst und geht ganz undogmatisch an die verschiedensten Fragen heran – das sorgte für sehr gute Strongman Einheiten mit ihr. Ich bin mir sicher, dass sie so einige Menschen für ihren schönen Sport begeistern konnte.
Es ging körperlich weiter, nun mit GRAVITY, einem Trainingskonzept mit dem eigenen Körpergewicht aus dem Kopf von Patrick Meinart und Andreas Raab. Wer Patrick kennt, den wundert es nicht, dass dieses Training gleichzeitig Kraft UND Mobilität verbessert. Getreu dem Motto „Move. Play. Train.“ geht es um die Freude an der Bewegung und das spielerische Ausprobieren ungewohnter Abläufe und Positionen, aber auch um vernünftiges Krafttraining, das mit verschiedenen Progressionen und Regressionen jeden Teilnehmer individuell abholt. Besonders gefallen hat mir, dass es GRAVITY kein bloßes Durchexerzieren einzelner Übungen ist, sondern ein kontinuierlicher Flow aufkommt, so dass man von einer Bewegung/Übung spielerisch zur nächsten „fließt“. Während der Einheit wurden jedem Teilnehmer, egal wie muskulös und fit, Grenzen in Beweglichkeit und Kraft aufgezeigt. Zumindest in meiner hörbaren näheren Umgebung wurde herzlich geflucht, gestöhnt und geschwitzt. Mich hat dieser Einblick auf alle Fälle motiviert, mich mit dem Konzept weiter zu befassen.
Meinen ersten Tag beim CAMP beendete ich mit einem weiteren Vortrag von Patrick, diesmal zum Thema Ermüdungsmanagement im Sport. Hier ging Patrick auf die Unterschiede zwischen Overtraining und Overreaching ein, sowie auf die zentrale Rolle des Nervensystems (ZNS) und des Hormonhaushalts. Für mich als zukünftigen Chiropraktiker ein besonders spannendes Feld. Wie gewohnt gab es auch hier ein paar handfeste Strategien mit an die Hand.
Sehr spaßig endete der Tag mit wohlverdienten fetten Steaks und einer Live Performance der rheinländisch-lokalpatriotischen Art, wobei der harte norddeutsche Kern es sich nicht nehmen ließ, schief und mit sicher 100% korrekter kölscher Aussprache mitzugröhlen. Et hätt noch immer joot jejange 😉
Den Detailablauf des Sonntags erspare ich dir. Erzählen möchte ich dir nur noch von dem, was für viele Teilnehmer sicher eines der Highlights des Camps ausmachte: Das „Strongman Workout“ mit Thor Andreas Pürzel von INTELLIGENTSTRENGTH.at. Später stellte Andi in einem Vortrag zum Thema „Programming“ auch sein großes Wissen (und seinen Humor) unter Beweis. Doch davon wusste ich noch nichts.
Ausgestattet mit Superhelden Look, massiven Armen (Chris Hemsworth würde sich schämen) und Wiener Schmäh, gab Andreas in der großen Halle eine kurze Einführung in den Ablauf des Workouts. Danach folgten eine Feldherrenansprache, Schlachtrufe in Spartaner Manier, ein kurzes Warmup mit „gezielten Verbesserungen der Liegestütz-Technik“ (AKA Fußtritte) und danach die sicherlich brutalste Trainingseinheit des Wochenendes. Wie das meistens so ist, wenn völlig ausgerastet wird, sah man überall glückliche Gesichter. Also… als es vorbei war und die Teilnehmer wieder stehen konnten. Zu meiner Schande/meinem Glück war ich dabei nur an der Seitenlinie anwesend, aufgrund meiner derzeit stark vorangeschrittenen Lauchifizierung. Beim nächsten CAMP werde ich aber, so Leonidas will, ganz sicher mit an den Thermopylen kämpfen 😉
Zum Abschluss ein paar visuelle Eindrücke von THE CAMP V und das Versprechen, dass du von uns Infos bekommst, sobald Details zu THE CAMP VI bekannt werden.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Andreas Pürzel (INTELLIGENTSTRENGTH.AT / FACEBOOK) und Patrick Meinart (RELEASE FITNESS / THE CAMP EVENT).
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Andreas Pürzel (INTELLIGENTSTRENGTH.AT / FACEBOOK) und Patrick Meinart (RELEASE FITNESS / THE CAMP EVENT).